Forschung
Die Einheit von Forschung und Lehre ist in der UKM Geburtshilfe zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Ziel unserer wissenschaftlichen Bemühungen ist die Weiterentwicklung der Ultraschalldiagnostik zur Verbesserung der Schwangerenbetreuung in besonderen Situationen. Dazu führen wir in der UKM Geburtshilfe und Pränatalmedizin alleine oder in Kooperation Studien zu folgenden Themen durch:
Vorhersage einer Frühgeburt
Die Frühgeburtlichkeit und ihre gesundheitlichen Folgen stellen weltweit ein großes Problem dar. Die Länge des Gebärmutterhalses hat sich als wichtiger prognostischer Marker für die Vorhersage eines erhöhten Frühgeburtsrisikos herausgestellt. Doch nicht nur die Länge des Gebärmutterhalses scheint für die Frühgeburtlichkeit ein wichtiger Marker zu sein. Wir beschäftigen uns mit der neuen Technologie der Cervixelastographie, um die Gewebebeschaffenheit sonografisch darzustellen und die Vorhersage einer Frühgeburt zu verbessern.
Neue Möglichkeiten der fetalen Echokardiographie
Die Analyse der Herzfunktion mittels Speckle Tracking ist in der Erwachsenenkardiologie bereits ein fester Bestandteil der Diagnostik. Wir setzen diese moderne Technik ein, um die Diagnostik und Betreuung von Feten z.B. mit angeborenen Herzfehlern oder bei Diabetes in der Schwangerschaft optimieren zu können. Hierzu stimmen wir uns auch eng mit unseren Partnern aus der Industrie ab.
"Organ Mapping"
Wird eine Schwangerschaft durch eine intrauterine Wachstumsrestriktion, einen mütterlichen Diabetes oder andere mütterliche Erkrankungen kompliziert, reicht die konventionelle Ultraschalldiagnostik oft nicht aus, um das fetale Risiko sicher beurteilen zu können. Es hat sich erwiesen, dass die fetale Organdiagnostik – der detaillierte „Blick ins Kind“ – einen wichtigen Beitrag zur Überwachung von Feten in diesen Risikoschwangerschaften leisten kann. Wir konzentrieren uns dabei auf verschiedene fetale Organe, die einen Hinweis auf intrauterinen Stress geben können, und prüfen ihre Anwendbarkeit in der pränatalen Betreuung der ungeborenen Kinder.
oVID - offenes Videosystem in der Medizin
Unter der Leitung der UKM Stabsstelle Telemedizin nimmt die UKM Geburtshilfe am oVID-Projekt teil. Ziel ist die Etablierung eines Kommunikationssystems per Video-Sprechstunde und die Vernetzung von Pränataldiagnostikern in der ganzen Region. Der Bildaustausch und die Befund-Besprechung sollen vereinfacht und damit Anfahrtswege für die PatientInnen vermieden werden. Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unter dem Förderkennzeichen EFRE-0801384 gefördert.