Jonah nach sorgenvoller Schwangerschaft geboren
Jeder und jede wird mit dem Jahr 2023 ganz eigene Erinnerungen verknüpfen. Vor allem wenn das Jahr ganz anders verlaufen ist, als noch im Januar erwartet, ist es schön, wenn sich kurz vor Weihnachten dann Glück und Zufriedenheit einstellen. Bei Laura und Matthias Völkerink ist das der Fall. Söhnchen Jonah erblickte nach schwierigen Wochen in der Schwangerschaft am 2. Dezember das Licht der Welt. Vorausgegangen war eine monatelange intensive Betreuung in der UKM-Pränatalmedizin. | aw
Das ablaufende Jahr war für das Ehepaar Laura und Matthias Völkerink aus der Grafschaft Bentheim in jeder Hinsicht aufregend. In der Schwangerschaft mit Sohn Jonah verlief bis zur 24. Woche alles „fahrplangerecht“. Als sich die werdende Mutter aufgrund einer eigenen Schilddrüsenerkrankung zu einem großen Organultraschall bei einer Pränataldiagnostikerin vorstellte, entdeckte diese leider zahlreiche Auffälligkeiten beim Kind. Die Medizinerin empfahl eine Fruchtwasseruntersuchung am UKM (Universitätsklinikum Münster), um den Verdacht auf eine genetische Erkrankung des Kindes frühzeitig abzuklären. „Was folgte, waren zwei vollkommen katastrophale Nächte“, so die jungen Eltern übereinstimmend. „Zwei Tage Wartezeit können sehr lang sein“, sagt die 26-jährige Laura Völkerink. „Wir sind dann ans UKM gefahren und man hat uns dort umfassend medizinisch beraten. Auch eine psychologische Beratung konnte direkt im Anschluss erfolgen. Danach haben wir uns für die sofortige Durchführung der Fruchtwasseruntersuchung entschieden.“
„Wir konnten die Diagnose der Pränatalmedizinerin bestätigen und bereits im Ultraschall sehen, dass bei Jonah beide Füße fehlgebildet sind. Auch gab es ein kleines Loch in der Herzscheidewand, einen ungewöhnlichen Verlauf der Nabelschnurvene im Bauch, und insgesamt war das Kind für die 24. Schwangerschaftswoche sehr zart“, sagt Dr. Mareike Möllers, stellvertretende Leiterin der UKM-Geburtshilfe. „Wir haben die Familie dann engmaschig alle 14 Tage einbestellt, denn insbesondere bei sehr kleinen Kindern ist es wichtig, dass die Versorgung über die Plazenta kontrolliert wird“, ergänzt Prof. Ralf Schmitz als Leiter der UKM-Geburtshilfe. Beide, Schmitz und seine Kollegin Mareike Möllers, sind in der Pränataldiagnostik erfahren und wurden erst in diesem Herbst von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) zertifiziert. Schmitz hat dabei das höchste Zertifikat als DEGUM-III-Kursleiter erhalten, Möllers wurde als DEGUM-II-Kursleiterin zertifiziert.
Bis nach einer Fruchtwasserpunktion die Diagnostik vollkommen abgeschlossen ist und alle Ergebnisse vorliegen, dauert es in der Regel etwa drei Wochen. „Die erlösende Nachricht, dass bei Jonah keine genetische Erkrankung vorliegt, kam zwei Tage vor unserer Hochzeit“, erinnert sich Matthias Völkerink. „Mit dieser frohen Botschaft war unsere Hochzeit jedenfalls deutlich entspannter, auch wenn wir wegen der vielen kleinen Diagnosen ja trotzdem wussten, dass Jonah auch nach seiner Geburt in medizinischer Behandlung würde bleiben müssen.“
Um kein weiteres Risiko einzugehen, wurde die Geburt drei Wochen vor dem errechneten Termin eingeleitet. Am 2. Dezember wurde der 2.500 Gramm schwere Junge geboren. „Das war schon etwas Besonderes, ihn im Arm zu halten, nach 15 bangen Wochen“, sagt Laura Völkerink. Im Januar folgt die Operation an beiden Füßen, deren Fehlbildung sich aber voraussichtlich gut beheben lässt. Auch in der UKM-Kinderkardiologie stellen die Eltern das Kind nun regelmäßig vor, hoffen aber, dass das kleine Loch im Herzen sich verwächst. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus dem zarten Jonah mit kleineren Einschränkungen ein vollkommen gesundes Kind wird, ist nach Ansicht der behandelnden Ärztinnen und Ärzte jedenfalls groß. Die junge Familie verbringt die Festtage zuhause in Gölenkamp und will das erste Weihnachten mit Kind ohne Schatten auf dem Familienglück genießen.
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Anja Wengenroth
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